Wie Schwangerschaftsyoga dir hilft gelassener zu werden
Ein Thema nicht nur für schwangere Veganerinnen – oder völlig umschwangere Menschen. Yoga tut gut und es gibt so viele verschiedene Arten von Yoga, dass eigentlich für alle was dabei sein sollte.
Bevor ich schwanger wurde, war ich beim Power-Yoga. Da dort keine Kurse für Schwangere angeboten werden, habe ich mir ein Studio in der Nähe gesucht in dem Schwangerschaftsyoga Kurse angeboten werden.
In meinem Fall war das ein Kundalini Yoga Studio. Das hat mir nix gesagt – aber ich hab eine Probestunde gewagt. Für die Nicht-Yogis unter Euch: beim Kundalini Yoga wird viel gechantet (gesungen) und es werden viele Mantras verwendet.
Anfangs war ich etwas irritiert, weil ich vom Power Yoga das „Om“ kannte – aber nicht viel mehr. Und der sportliche Effekt ist kleiner. Aber das liegt auch ganz klar am Schwangerschaftsyoga. Und klar ist auch: Poweryoga ist eben einfach ziemlich mega anstrengend. Das wollte ich ja in der Schwangerschaft nun nicht so extrem – aber dennoch eigentlich mein sportliches Potential so gut wie möglich weiter ausleben.
Dennoch bin ich beim Kundalini-Schwangerschaftsyoga geblieben, weil ich schnell merkte, dass mir das enorm viel bringt – und zwar auf einer ganz anderen Ebene als erwartet.
Ablauf einer Schwangeren-Yogastunde
Ich kann jetzt nur von meinem Studio sprechen (für die Hamburger: ANAND in der Gertigstrasse) und weiß nicht wie andere Studios das handhaben. Bei uns ist der Ablauf, dass sich jede Schwangere kurz vorstellt mit Namen, SSW und aktuellen Beschwerden. Da immer wieder neue Damen dazu kommen und die Zusammensetzung der Teilnehmer im Kurs immer neu ist, (es werden an zwei Tagen Kurse angeboten) macht das auch Sinn. Selbst bei den Kolleginnenbäuchen, die man regelmäßig sieht: man lernt, dass sich die Beschwerden einfach auch ändern und oft gleiche Schwierigkeiten in der ähnlichen Woche auftreten. Seeeeehr spannend, beruhigend und oftmals lustig.
Und während der 90 min geht die Yogalehrerin auf die genannten Probleme mit gezielten Übungen ein. Wir haben schon alles durch: Übungen gegen Sodbrennen, Beschwerden im unteren Rücken, gegen Schlaf- und Atemprobleme, Rückenschmerzen, Unruhe usw.
In jeder Stunde machen wir eine „Nervenübung“. Arme seitlich ausstrecken und entweder zu Musik, eigenen Mantras oder Erzählungen, durchhalten. Mindestens 5 Minuten. Nach 2-3 Minuten wird es i.d.R. richtig hart. Und dann kommt der spannende Punkt: man lernt, dass es keine Sache der Kraft, sondern der Nerven ist, weiter zu machen. Und sobald man das begriffen hat, geht es plötzlich ziemlich gut. Und das ist natürlich dann die beste Übung für die Wehen, denn man weiß ganz tief verwurzelt: „Ich kann ALLES schaffen“.
Grundsätzlich kommen sehr viele Geburtsvorbereitende Inhalte vor – immer abhängig davon wie viele wir gerade sind. Falls es weniger voll ist, machen wir auch Partnerübungen. Sehr viel Wehenverarbeitendes (Atemübungen und Mentales). Auch überhaupt nicht mit einem normalen Geburtsvorbereitungskurs zu vergleichen. Also für mich fällt der GVK ohnehin aus, denn den habe ich schon einmal gemacht und es ohnehin nicht mehr vor noch einmal zu wiederholen. Außerdem kommt es einfach nicht ans Yoga ran.
Über Mantras
Die Mantras sind mir auch schon richtig ans Herz gewachsen.
Auf der Seite Yoga-Infos.de steht:
Mantras, können benutzt werden, um Geist und Körper zu beeinflussen. Das Naad (der Klangsstrom) ist die Trägersubstanz, über die Übungen und Worte ins Nervensystem und ins Bewusstsein des Yoga-Praktizierenden integriert werden können.
Mein Highlight ist das Adi Shakti Mantra. Auf der Seite: http://www.corinnegermainkyoga.de/mantren-und-ihre-bedeutung/ steht dazu folgendes:
ADI SHAKTI ADI SHAKTI ADI SHAKTI NAMO NAMO
SERAB SHAKTI SERAB SHAKTI NAMO NAMO
PRITAM BAGWATI PRITAM BAGWATI NAMO NAMO
KUNDALINI MATA SHAKTI MATA SHAKTI NAMO NAMO
Dies ist ein Mantra der Hingabe zur primären schöpferischen Kraft, welche durch die Frau repräsentiert wird. Es kann Angst eliminieren und viele Wünsche erfüllen. Es kann dir Kraft zur Handlung geben, durch das Beseitigen von Unsicherheiten, welche die Aktion blockieren.
Ich verbeuge mich vor der ursprünglichen Kraft
ich verbeuge mich vor der allumfassenden Kraft und Energie
Ich verbeuge mich vor der göttlichen Kraft der Liebe.
Ich verbeuge mich vor meiner inneren Kraft, der göttlichen Mutter.
Und hier könnt Ihr Euch das Mantra mal anhören: LISTEN AND REPEAT ;)
Fazit: Das Schwangeren Yoga beruhigt mich, es ist 90 min Auszeit vom Alltagsstress und volle Konzentration auf mich und das Baby, die bevorstehende Geburt und Zeit danach. Es hilft mir bei verschiedenen Schwangerschaftsbeschwerden. Tatsächlich hat sich mein Sodbrennen schon gelindert und die Schlafprobleme haben auch nachgelassen.
Probiert es einfach mal aus. Ich habe erst eine Probestunde gemacht und dann einen Probemonat für nur 30,- € (und konnte zweimal pro Woche hingehen). In der Zeit merkt man dann spätestens ob es was einem selbst was bringt. Vielleicht findet Ihr ein Studio in Eurer Nähe, dass ähnliche Angebote hat?
Lest hier mal mehr aus Sicht (m)einer Yogalehrerin.
Für meinen sportlichen Effekt gehe ich weiterhin einmal pro Woche walken. Heute z.B. war soooo schönes Wetter (Sonne, 23 Grad am 18.10…. Wahnsinn) und ich war eine Stunde im Stadtpark unterwegs, habe die lachenden Gesichter der Hamburger genossen und deren Anblick in T-Shirts und mit geschlossenen Augen die Sonne aufsaugend auf Parkbänken.
Und als Veganerin war natürlich die Vitamin-D Dosis heute fast unschlagbar ;)… Obwohl ich zugebe: Vitamin D und auch B12 werden täglich supplementiert – aber dazu in den nächsten Tagen mehr.
Und nochmal zurück zum Sport: an einem zweiten Abend gönne ich mir „Baby-Belly-Workout“ – Elemente aus Aerobic und Zumba mit leichten Kraftübungen auf der Matte und abschließend auch wieder etwas Atemübungen etc. Der Kurs richtet sich eigentlich an Mütter, die mit Yoga nichts anfangen können. Also mir würde Aerobic und Zumba reichen – aber man kann ja nicht alles haben ;)
In diesem Sinne: ich wünsche Euch schöne Tage, viel Spaß bei den Yogis und ganz wenig Beschwerden :)
Alles Liebe
Eure Carmen
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