Hallo Ihr Lieben,
jede Schwangere denkt mal darüber nach: Welche von diesen vielen angebotenen Untersuchungen soll ich eigentlich machen? Möchte ich überhaupt wissen, ob mein Kind gesund oder behindert ist? Würde es einen Unterschied machen? Oder eher nicht?… Fragen über Fragen, die nur jede Schwangere und/oder jedes Paar für sich selbst beantworten kann. Sicherlich kann man diese Entscheidung niemandem abnehmen und man kann und sollte auch niemandem böse sein, wenn er eine andere Meinung zu den Untersuchungen hat. Es bleibt heutzutage jedem selbst überlassen diese Entscheidung zu treffen und auch mit den Folgen zu leben (und Folgen wird jede Entscheidung mit sich tragen).
Wenn jemand nach einem positiven Ergebnis (im Sinne von erkannter Trisomie 13,18,21) die Entscheidung gegen oder für das Kind trifft, sollte dies akzeptiert werden. Punkt. Es ist Privatsache.
Also möchte ich hier zunächst einmal für Neutralität, Respekt und Toleranz plädieren. Das habe ich in einem anderen Beitrag schon einmal so ähnlich erwähnt.
Fluch oder Segen? Pränataldiagnostik
Warum ich aber heute schreibe: Die Pränataldiagnostik kann nicht nur ein Segen sein und uns beruhigen. Nein – sie kann auch manchmal wie ein Fluch auf uns lasten. Nämlich dann, wenn Ergebnisse nicht auswertbar sind, wie in meinem Fall geschehen.
Ich weiß nicht ob ich bei dem anderen Bericht erwähnt hatte, dass ich noch auf das Ergebnis eines Bluttests warte. Das war in diesem Fall der Harmony Test, den mir meine Gynäkologin anstelle der Fruchtwasseruntersuchung aufgrund meines Alters empfahl. Bzw. wollte ich gerne die Fruchtwasseruntersuchung und sie riet mir zu einer Nicht-invasiven Methode – dem Harmony Test. Bislang hatte ich davon noch nie etwas gehört. Kein Wunder: vor 10 Jahren gab es diesen Test auch noch gar nicht. Bei diesem Test wird der Schwangeren lediglich Blut abgenommen, welches dann in einem Labor in den USA ausgewertet wird. Dafür wird die DNA des Babies extrahiert und untersucht.
Wer mehr darüber wissen möchte, kann sich auf dieser Webseite informieren. Nun passiert es sehr sehr selten, dass das Ergebnis nicht auswertbar ist – nämlich in angeblich nur 1,6% der Fälle – und man macht sich natürlich keine Gedanken darüber, dass das bei einem selbst auch so sein könnte.
Bei mir wurde das Blut Anfang der 13. Woche abgenommen. In der Regel erhält man das Ergebnis nach 10-14 Tagen. Nach etwas über 2 Wochen rief ich das erste Mal an, um zu erfahren was mit meinem Ergebnis ist und erfuhr dass die erste von zwei Blutproben nicht auswertbar war, und der Test nun wiederholt würde. Erklärungen warum gibt’s leider keine genauen. Können sie auch nicht. Nach 3 Wochen erfuhr ich, dass auch das zweite Röhrchen kein Ergebnis brachte und ich wurde zur neuerlichen Blutabnahme gebeten, was ich 3 Tage später machen ließ.
Seitdem ist wieder einige Zeit verstrichen und vorgestern waren wieder 14 Tage um. Leider war auch bei dieser Blutentnahme das erste Röhrchen nicht auswertbar und sie starten nun Versuch Nr. 4.
Und jetzt?
Ehrlich gesagt möchte ich das Ergebnis inzwischen überhaupt gar nicht mehr haben und frage mich wozu ich das eigentlich gemacht habe. Morgen bin ich schon in der 19. Woche und würde ganz sicher nicht mehr in die Schwangerschaft eingreifen. Von daher möchte ich das eigentlich auch gar nicht mehr wissen. Allenfalls das alles o.k. ist, denn ich möchte die Schwangerschaft genießen und mich nicht Sorgen. Während man dann schon 6 Wochen auf ein Testergebnis wartet, gehen einem so viele Gedanken durch den Kopf, die man sich ansonsten sparen könnte…
Stellt Euch mal die Konsequenz für jemanden vor, der eine schlechte Quote bei der Nackenfaltenmessung bzw. dem First-Trimester-Screening hatte und in Folge dessen den Harmony Test oder einen anderen der Nicht-invasiven Tests hat vornehmen lassen – und der dann wochenlang wartet.
Selbst wenn das Ergebnis nach 6 Wochen dann endlich kommt, waren diese Wochen doch voll fürn A…. Und darüber hinaus: ist das Ergebnis positiv, müsste ein invasiver Eingriff wie die Fruchtwasseruntersuchung ohnehin folgen. Das bedeutet weitere 2 Wochen Warterei und Nerven. Um dann was zu tun? Das Baby im 6. Monat noch „abzutreiben“? Und das ist nicht einmal das richtige Wort mehr in diesem Moment, denn das Baby müsste normal zur Welt kommen mit Einleitung, Geburt etc… Was für eine Horrorvorstellung.
Entschuldigt bitte meine offenen Worte und meine Meinung – aber die musste einfach mal raus. Man muss sich wirklich sehr genau jedes mögliche Szenario überlegen.
Das Labor macht es ja auch nicht mit Absicht. Die haben nur Arbeit und bezahlt werden sie dann nicht – aber die wirklich Leidtragenden sind WIR und unsere Babies…
Ich weiß nicht ob es Euch hilft, aber wenn am Ende nur eine dabei ist, die sagt „Ja – mir hat Dein Beitrag geholfen“, dann hat er sich gelohnt.
PEACE & LOVE
Eure Carmen
Ganz ganz lieben Dank an dieser Stelle schon einmal an dich und alle anderen, die mich schon unterstützt haben. Ihr seid großartig und haltet meine frei zugängliche Arbeit und Arbeit an Büchern am Laufen. Love you all….!!!
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- Mama eines Down-Syndrom-Mädchens erzählt über den Fluch der Pränatal-Diagnostik - Ernährungsberatung für Vegane Familien - […] Horror, weil die Bluttests in den USA nicht auswertbar waren… Ich habe damals auch einen Artikel dazu verfasst. Liebe…
Die Wochen der Ungewissheit waren bestimmt nicht einfach. Ich kenne nun leider einige, die falsch-positive, falsch-negative oder eben keine Ergebnisse erhalten haben.
Dieser Test verspricht mehr als er halten kann.