10 Fragen konnte ich ihr stellen und du darfst auf ihre erfrischenden Antworten gespannt sein. Ich hab sie nämlich unter anderem gefragt, ob man vom Bücher schreiben leben kann… Aber lies selbst:
Liebe Sandra, ich bin total happy, dass du den Weg zu mir gefunden hast. Stell dich und deine Familie doch einfach mal kurz vor.
Meine Familie ist der Klassiker, der inzwischen in Kinderbüchern ziemlich verpönt ist: Mama, Papa, zwei Kinder und Hund. Standard. Laaaaangweilig. ;)
Wie bist du eigentlich zur veganen Ernährung gekommen und wie hältst du das mit deinen Kindern?
Ich habe mich bereits als Dreijährige entschieden, vegetarisch zu leben. Damals sprach – zumindest in meinem Umfeld – noch keiner von veganer Ernährung. Hätte ich gewusst, was da abgeht, hätte ich vermutlich viel früher umgestellt.Aus ethischen Gründen habe ich mich dann ein paar Jahre semivegan ernährt, bis ich irgendwann vor ein paar Jahren an Silvester entschied: Ab jetzt komplett vegan! Wobei wir das mit den Kindern nicht ganz so streng handhaben, denn sonst vergessen wir irgendwann vor lauter selbstauferlegten Vorschriften noch zu leben. Mir ist es wichtig, dass meine Kinder gut integriert sind. Wenn in der Kita so ungefähr einmal im Monat ein Geburtstagskuchen mitgebracht wird, dann essen die Kids von dem, wenn sie möchten, auch wenn er nicht vegan ist. Fertig. Manche nennen das inkonsequent. Ich nenne es lebenserleichternd. ;) Wer übrigens mehr über unsere vegane Familie wissen mag, dem empfehle ich den Podcast mit Anna von Vamily.
Was übrigens super ist: Wir haben uns vor ein paar Jahren dafür eingesetzt, dass es in unserer Kita frisches Bioessen gibt – und dabei den Wunsch geäußert, dass die Mädels veganes Essen bekommen, was von Anfang an dank der wundervollen Köchin nie ein Problem war. In der Schule ist es schwieriger, denn die wird von einem konventionellen Caterer beliefert, der laut Schulleitung mit der Bereitstellung von veganem Essen überfordert gewesen wäre. Somit mache ich vom Selbstversorgungsrecht Gebrauch und koche für meine Tochter in den frühen Morgenstunden ihr Mittagessen. Was nervig ist und ziemlich einseitig ausfällt, aber auch das ist okay, denn langfristig wird auch die Schule von der Kita-Köchin versorgt werden. Jeden Tag warte ich sehnsüchtig auf gute Nachrichten …
Über diese momentan manchmal einseitige Ernährung hab ich übrigens gerade geschrieben:
http://www.sandra-schindler-schreibt.de/2017/09/26/reizthema-essen/
Du hast eine Wandlung von der Lektorin zur Kinderbuchautorin vollzogen. Wann war das und was hat dich dazu inspiriert?
Das war 2015. Da war ich nämlich auf der Suche nach einem Kinderbuch, das mir helfen sollte, ein Problem zu lösen. Gab es nicht, also begann ich zu schreiben. Und das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich einfach dabei geblieben bin. ;)
Was war dein erstes Buch und worum geht’s?
„Der kleine Milchvampir“ (https://veganverlag.de/produkt/der-kleine-milchvampir/). Ich hatte nämlich einen ebensolchen im Haus, war nach zwei Schwangerschaft plus Langzeitstillen total ausgelaugt und konnte nicht mehr. Also hörte ich mich um: Es ging eindeutig nicht nur mir so. Deshalb dachte ich: Okay, ich muss da jetzt zwar allein durch, aber vielleicht kann ich mit meinem Buch in Zukunft auch anderen helfen.
Wie lange hast du selbst gestillt und inwiefern flossen deine Erfahrungen beim Abstillen in den Milchvampir ein?
Die erste Tochter 1 Jahr. Danach haben wir uns sozusagen in beiderseitigem Einvernehmen getrennt. :D Bei der zweiten Tochter war auch nach 2 Jahren kein Ende in Sicht. Im Gegenteil: Es war Hochsommer und die Tage am Strand machten alles nur noch schlimmer. „Hmmm, lecker, Milch!“, sagte das Kind und schob kurzerhand mein Bikinioberteil zur Seite, um anzudocken. Diese Szene hat übrigens Eingang ins Buch gefunden. Auch der Rest ist im Prinzip autobiografisch, wobei das mit dem Vater manchmal falsch verstanden wird. Mein Mann befürwortet das Langzeitstillen, aber er sah, wie sehr es mich gegen Ende hin schlauchte. Also versuchte er, meiner Tochter Alternativen aufzuzeigen, was sie aber überhaupt nicht interessierte. Dank „Zaubermilch“ hat es dann aber doch geklappt.
Du hast gerade auch ein neues Buch veröffentlicht: Flim Pinguin – es geht insbesondere um die Kita-Eingewöhnung. In den Kitas gibt es ja glücklicherweise einen Wandlungsprozess, was die Eingewöhnung angeht. Welche Erfahrungen hast du persönlich mit diesem Thema gemacht und wie kann das Buch den Kindern helfen?
Ich hab die Eingewöhnung als sehr schwierig empfunden. Was vielleicht vor allem an meinem schlechten Gewissen lag. In Kombination mit meinen beiden Kindern, die einfach nicht im Kindergarten bleiben wollten, auch wenn sie dort von wirklich lieben Erziehern/Erzieherinnen umgeben waren – und das Theater zog sich leider (mit kleineren Unterbrechungen) über Monate.
Auch da hab ich also wieder ein Problem erwischt, das nicht nur mich betrifft, und deshalb ein Buch geschrieben, wie ich es gerne gehabt hätte als betroffene Mutter: Vorne eine bedürfnisorientierte Geschichte für die Kinder, hinten ein mutmachender Brief an die Eltern.
Wenn du Sandras Bücher bestellen möchtest, dann am allerbesten direkt beim Verlag: www.veganverlag.de. Dann kannst du meins gleich mitbestellen ;)
Du hast ja noch eine Menge weitere Ideen in der Schublade. Woher nimmst du diese?
Och, die fliegen mir so zu. Entweder schreibe ich, weil mich etwas immer wieder beschäftigt – oder es kommt eine Eingebung, wenn ich in der Natur unterwegs bin.
Wie lernt man eigentlich das Schreiben? Wurde dir das in die Wiege gelegt, oder kann man das lernen? Wie gehst du von der Idee zur Verwirklichung vor? Oder ist das ein „Betriebsgeheimnis“?
:D In die Wiege gelegt. :D Nee. Ich wusste zwar schon von Geburt an, dass ich was mit Sprachen machen will, aber ich bin erst mal den Umweg über Fremdsprachen gegangen (hab Englisch, Italienisch und Spanisch studiert). Ich glaube schon, dass man das Schreiben lernen kann, aber wie bei allem gibt es einfach Leute, die es können als andere. Und solche, die das Handwerk super beherrschen, aber einfach zu schnell aufgeben, was ich immer sehr schade finde.
Wie ich von der Idee zur Verwirklichung vorgehe, ist kein Geheimnis: Ich zähle zu den Intuitivschreibern und fange einfach an. Ich bin niemand, der plottet, also sich die gesamte Handlung vorher zurechtlegt. Das machen auch viele der richtig Großen so. Und bei der Gelegenheit gleich noch eine Buchempfehlung: „Über das Schreiben“ bzw. „On Writing“ von Stephen King. Als Lektorin wurden mir immer wieder die gleichen Fragen gestellt. Über das Schreiben, über die Verlagssuche, übers Fehlerverbessern und das Marketing. Hier gibts die Antworten:
http://www.sandra-schindler-schreibt.de/faq/
Wie lebt es sich so als Autorin? Gibt es auch Schattenseiten oder ist das alles so toll, wie man es sich vorstellt?
Ich lebe meine Berufung, was ein Traum ist. Mir macht auch tatsächlich alles Spaß: Das Schreiben, das Überarbeiten, die Verlagssuche, das Signieren, die Lesungen, das Netzwerken – und sogar das Marketing. Aber natürlich gibt es auch Schattenseiten: Autorenneid, schwarze Schafe in der Branche, zu wenige Programmplätze in den Verlagen für deutsche Bücher, um mal einige Stichpunkte zu nennen. Eine gängige Frage an mich lautet übrigens: „Und, bist du jetzt reich?“ oder „Wann kaufst du dir die Villa in Malibu?“ Ähm, ja …
Die allerallerwenigsten deutschen Kinderbuchautoren können vom Schreiben leben. Ich hab ja im Prinzip erst angefangen. Und ich arbeite dran. Aber ich fürchte, ich werde noch ein wenig Geduld haben müssen, was die Villa in Malibu angeht. :D
Du hast ebenfalls eine tolle Webseite mit einem großartigen Blog. Was findet man bei dir?
Danke schön! :) Bei mir gibts Geschichten aus dem Alltag einer alternativen Mama (http://www.sandra-schindler-schreibt.de/alltagsgedanken/), Interviews mit beeindruckenden Menschen (zum Beispiel einer gewissen Carmen Hercegfi) (http://www.sandra-schindler-schreibt.de/2017/10/04/vegane-schwangerschaft-carmen-hercegfi/) und im Zuge dessen gelegentlich auch Buchvorstellungen (http://www.sandra-schindler-schreibt.de/buchtipps/). Gerade am Entstehen ist meine Gastbeitragsreihe zur internationalen Kindergarteneingewöhnung: Ich habe Eltern aus aller Welt aufgerufen, mir zu erzählen, wie die Eingewöhnung in ihrem Land abläuft.
Wer noch mitmachen möchte, einfach mal hier (http://www.sandra-schindler-schreibt.de/2017/09/29/kindergarteneingewoehnung-international-gastbeitraege/) vorbeischauen. Ausbauen möchte ich auch die Rubrik mit Spirituellem (http://www.sandra-schindler-schreibt.de/spirituelles/), weil das Thema mein größtes Hobby ist und mit jedem Tag mehr Einfluss auf mein Berufsleben ausübt.
Mein Herzensprojekt ist meine VIP-Liste (http://www.sandra-schindler-schreibt.de/vip-liste/): Einmal im Monat verrate ich, was ich gelernt habe – und hoffe, dass auch meine Leserinnen und Leser daraus einiges mitnehmen können. Außerdem gibts Tipps für spannende alternative/spirituelle/ökologische/vegane Bücher/Events/Filme/Artikel oder Produkte.
Wer mich im Internet sucht, findet mich an folgenden Orten:
- Auf meiner Webseite: www.sandra-schindler-schreibt.de
- Bei Facebook: https://www.facebook.com/schindler.schreibt/
- Auf Twitter: https://twitter.com/SASschreibt
- Und ganz neu (seit Ende Oktober 2017) auch auf Pinterest: https://www.pinterest.de/kinderbuchautorin/
Wo auch immer ihr vorbeischaut – ich freu mich immer über Besuch. :)
Liebe Sandra, ich danke dir für deine offenen und ehrlichen – und auch erfrischenden – Worte und wünsche dir ganz viel Erfolg mit deinen aktuellen und kommenden Büchern.
Wenn du die beiden Bücher „Der kleine Milchvampir“ und „Flim Pinguin“ gewinnen möchtest, hinterlasse mir bitte hier ein Kommentar bis 15. November 2017, 12 Uhr. Viel Erfolg!!!
Alles Liebe
Deine Carmen
Schönes Interview, vielen Dank dafür!
Ich würde in der Tat sehr gerne die Bücher gewinnen. Erstens weil ich selber noch in beiden Themen drin stecke und zweitens weil ich viel mit Schwangeren und jungen Müttern zu tun habe und ihnen gerne gute Bücher empfehle (dazu muss ich die Bücher natürlich kennen).
Wow toll das Buch hätte ich gern
Super, dass es überhaupt einen veganen Verlag gibt war mir neu!
Das Thema mit der Eingewöhnung startet bei uns auch Anfang nächsten Jahres, daher wäre ich sehr interessiert an „Flim Pinguin“! Sind sicher beides tolle Bücher.
Hallooooo liebe Jennifer,
ich habe dein Los gezogen. Herzlichen Glückwunsch. Die beiden Bücher gehören dir. Bitte schicke mir doch deine Adresse, damit ich dir die Bücher umgehend zukommen lassen kann :))) Ganz liebe Grüße, Carmen
Yuhuuu :) das freut mich wirklich riesig!!!
An welche E-Mail Adresse genau, soll ich die Adresse denn schicken?
Huhu du Liebe – ich hab dir schon zwei Mails geschrieben. Falls du sie nicht bekommen hast, such mal in deinem Spam…
Ein tolles Interview.
Wir würden uns sehr über die Bücher freuen.
LG
Von Büchern kann man nie genug bekommen – die Bücher kannte ich noch nicht. Danke, auch fürs Interview.